Dies ist die besondere Geschichte, die einen Bogen vom Nordwesten Siziliens nach Nordrhein-Westfalen, ins Bergische Land, die Klingenstadt Solingen spannt. Seit 60 Jahren bestehen auf Basis der Verlagerung persönlicher Lebensmittelpunkte zwischen den Regionen/Städten enge persönliche Beziehungen. Der Solinger Stadtteil Ohligs wurde neue und zusätzliche Heimat für Menschen aus Städten wie beispielsweise Trappeto (nahe Palermo) und anderen. Solingen ist die drittgrößte "italienische" Stadt Deutschlands – am Anteil der Bevölkerung gemessen. Italien ist für Solinger nach wie vor "Traumland", was Urlaub oder vor allem auch das Kulinarische betrifft – e scusa, naturalmente, gelato!
Während die meisten Deutschen ihren Italienbesuch auf den Urlaub beschränken, ist Deutschland, Solingen, Ohligs für viele Sizilianer und andere Italiener zur doppelten Heimat geworden – sie fühlen sich dort wie hier wohl.
Deutsch-italienische Freundschaft ist ein Verein, der sich ein wenig Klischee-Romantik erlaubt, aber im Kern und eigentlich sehr konkrete soziale, kulturelle, den Menschen konkret dienende Hilfe, Unterstützung und Förderung in den Mittelpunkt stellt. Feste feiern, ja gerne – aber vor allem, um mit erzielten Einnahmen denen zu helfen, die Unterstützung benötigen, um weiterhin mit doppia Patria, zweimal Heimat zufrieden zu sein.
Die Beziehungen der Länder Deutschland und Italien sind in der europäischen Geschichte eine zentrale Relation kultureller Entwicklungen.
Bis heute ist Italien ein "Sehnsuchtsland" für Deutsche. Italienische Kultur gilt in vielen Beziehungen als symphatisch fürs teutonische Gemüt.
Die historischen, politischen und kulturellen Beziehungen der Appenin-Halbinsel zu den Regionen nördlich der Alpen haben Europa in der heutigen Form entscheiden geprägt.
Nordrhein-Westfalen ist Zeit seines Bestehens ein "Schmalztiegel" der Sprachen, Kulturen, Ethnien – und gleichzeitig ein Hort der Bewahrung traditioneller Aspekte der Herkunftsländer.